Projekt-Philosophie

Die Herausforderungen für das Radio im 21. Jahrhundert heißen: vernetzte, individualisierte Medien, die wie z.B. Spotify in alle mobilen Endgeräte integriert sind und alle Lieblingssongs sofort verfügbar haben. Sobald die mobile Bandbreite ausreicht, um nicht-lineare Dienste im Auto zu betreiben, sind viele traditionelle Radioprogramme überflüssig. Die Musik kommt dann von Spotify, der Verkehr von Google Maps und die Nachrichten als Podcast. Ich möchte gerne Antworten auf diese Herausforderungen finden.

Philosophische Grundlagen meiner Arbeit sind die Erkenntnisse der Neuen Physik (Prof. Hans-Peter Dürr, München), der buddhistischen Wirtschaftsethik (Prof. Karl-Heinz Brodbeck, Würzburg), der Ökologischen Ökonomik (Prof. Rainer Manstetten/Prof. Malte Faber, Heidelberg) und der Business-Reframing-Ansatz im Management von Prof. Wolfgang Berger, Karlsruhe.

All diese theoretischen und praktischen Ansätze sagen, wir müssen uns von einem Menschenbild verabschieden, das uns als berechenbare, rationale und nutzenorientierte Wesen sieht. Das ist der postmoderne Teil meiner Philosophie. Wir sind eben gerade nicht rational, sondern wir sind kontrolliert von unseren Emotionen und Instinkten. Leider, oder Gott sei Dank!

Dazu erleben wir gerade eine interessante Zeit, die auch die klassischen Massenmedien deutlich spüren. Nicht nur die Technologie verändert sich, sondern auch das Bewußtsein und Verhalten der Menschen. Die postindustriellen kapitalistischen Gesellschaften befinden sich in ihren „Herbst“, verbunden mit den zu erwartenden Folgen, allen voran der Nachschuldnerkrise und den damit verbundenen Freiheitseinschränkungen.

Man spürt, und sei es nur intuitiv, daß die bisherigen Rezepte so nicht mehr (lange) funktionieren. Farin Urlaub singt:

„Die Zeitungen sind voll mit Durchhalteparolen, aber Zeitung liest sowieso keiner mehr.“

Farin Urlaub Racing Team – Die perfekte Diktatur (2014)

Ich finde, das beschreibt den gegenwärtigen Zustand sehr schön. Der fortschrittsgläubige Aspekt in uns sagt: es wird schon weitergehen, es muß weitergehen. Und zwar so wie bisher. Auf der anderen Seite laufen z.B. den Zeitungsverlagen die Leser in Scharen davon, und man versteht gar nicht, was da plötzlich los ist. Die Süddeutsche, FAZ und Welt, alle haben in den letzten 12 Monaten (3. Quartal 2014) nochmal zwischen 6 und 10% ihrer Leser verloren. Bei den Zeitschriften sieht es nicht besser aus.

Wir spüren selbst Angst und Unsicherheit einerseits, z.B. durch nomadenartige und unbeständige Job-Strukturen und wachsenden Konkurrenzdruck, andererseits gibt es das Wissen um alternative Orientierungen jenseits des hedonistisch-egoistischen Lebensentwurfs: Gemeinwohl, Glück, Altruismus.

Ich bin davon überzeugt, daß man in jedem Berufsfeld diesen Wandel aktiv mitgestalten kann, und sei es nur, daß man den Moment des Zweifels verwendet, um einige der herrschenden Paradigmen einmal grundsätzlich in Frage zu stellen. Nur Unternehmen, die so flexibel sind, werden überleben, sagt Wolfgang Berger.

Darum betone ich vor allem zwei Werte: Ehrlichkeit und Transparenz. Damit steht und fällt die Glaubwürdigkeit eines Mediums. Weniger Schein, mehr Sein. Auch Unternehmen müssen sich die Frage nach dem Sinn ihrer Existenz stellen. Heute mehr denn je.

Steve Warren nennt die Phase, in denen die Macher sich überwiegend auf ihre Intution verlassen haben, „Rechtshirn-Radio“, im Unterschied zum verstehen wollenden „Linkshirn-Radio“ mit Logik und Ratio. Beide wechseln sich in Zyklen ab, und ich glaube, die Zeit der rechten Hirnhälfte ist wieder gekommen. Wie das konkret aussieht, wie sich also die o.g. Theorie in Radiopraxis umsetzen läßt, versuche ich im Blog zu erläutern. Mal abstrakt, mal anhand von konkreten Beispielen.

Ich achte darüber hinaus auch im unternehmerischen Kontext auf einen positiven Karma-Footprint, Das gilt auch für den Bezug von Vorleistungen (Bürobedarf, Drucksachen, Energie, Mobilität), aber auch für, ökonomisch gesprochen, Externalitäten meiner Markttätigkeit. Deshalb führe ich auch mein Geschäftskonto bei der EthikBank.

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